Samstag, 1. November 2014

Annalena und meine arme Maus (10 Monate alt)

Die große Kämpferin Annalena


Nachdem mich eine Leserin so lieb nach dem Frühchenmädchen Annalena fragte, die mit 430 Gramm in der 23. Schwangerschaftswoche zur Welt kam, möchte ich euch meinen aktuellen Stand berichten. 

Annalena ist inzwischen seit vier Wochen auf der Welt. Sie kann ohne Hilfe von Geräten atmen. Es geht ihr gut und sie kämpft ganz tapfer weiter. Es ist wahnsinn, welch einen Lebenswillen sie hat. Ich fiebere stark mit und freue mich auf den Moment in ein paar Monaten, wenn ich sie vielleicht mal live sehe.

Ich werde nächste Woche in der Klinik operiert, in der sie liegt. Ich glaube, sodann werde ich auch nochmals ganz fest an sie denken. Denn sie ist an für sich ganz in der Nähe.

Meine arme Maus 


Gestern waren wir auf einem Geburtstag der Verwandtschaft. Dass meine Prinzessin empfindlich auf ungewohnte Umgebungen und anderen Menschen reagiert, ist nichts neues. Doch gestern, litt sie extrem. Schon um 16 Uhr wurde Mausi müde. Ich wickelte sie ins Tragetuch, doch dort fand sie auch keine Ruhe. Das Ende vom Lied lief dann sehr dramatisch ab.. zumindest für mich als Mama, war es herzzerreißend. Raus aus dem Tragetuch, rein ins Auto, schrie sie nur noch. Und vor uns lag eine Fahrt von über einer Stunde. Sie schrie und schrie. Nichts konnte sie beruhigen. Sie wollte aus dem Kindersitz heraus, streckte die Arme nach mir und wollte einfach nur meine Nähe spüren. Ich bin mir sicher, es war ihr einfach alles zu viel und sie war durch die vielen großteils unbekannten Gesichter verwirrt. Leyla war im Auto fix und alle, sie steigerte sich immer weiter hinein. Ich war nur noch froh, als wir Zuhause angelangt waren. Die Maus hatte sich während der Fahrt drei Mal stark erbrochen und wir hielten an einem Rastplatz, wo ich sie etwa 15 Minuten herumtrug, damit sie etwas zur Ruhe kam. Das Erbrechen im Auto ist auch nicht so ohne. Sie drückte ihren Kopf dabei nach hinten und ich musste versuchen sie nach vorne zu halten, damit sie nicht an dem Erbrochenen erstickt und alles rauskommt. In meinen Armen auf dem Rastplatz war sie sofort still. Doch zurück im Maxi Cosi, ging das Schreien weiter. Zuhause setzte es sich fort. Nach drei Stunden schreien, schlief sie in meinen Armen ein. Sie verweigerte in der Zeit jegliches Fläschchen. Ich hatte so mitgelitten.. ach, meine arme Maus :(. In der Nacht wachte sie immer wieder schreiend auf und vergewisserte sich, dass ich noch bei ihr bin. Sie kuschelte sich immer fest an mich. Heute ging es ihr wieder besser. Was bin ich froh drum!

Der Verdienst eines Autors und meine Kritiker 

Manch Einer denkt, man könne mit einem Buch viel Geld verdienen. Doch wie ist es wirklich? Ich verweise hier auf einen Bericht von www.buch-schreiben.de. Wenn man nur einen Beispielverdienst von 10 % pro Buch annehmen würde, müsste ich an die 500 Bücher im Monat verkaufen um über den Hartz IV Satz zu kommen. Ein Buch schreiben, kann man als Hobby ansehen, aber davon leben kann kaum Einer. Eine Autorin schrieb in einem Forum, dass sie wöchentlich etwa ein Buch verkauft. Das sind 52 Bücher im Jahr. Damit verdient sie etwa 60 - 100 € in einem kompletten Jahr. Und saß für ihr Werk Monate, vielleicht sogar Jahre.  Ich habe an meinem Buch sechs Monate gesessen. 6 Monate Nachtschichten, um dieses Buch für meine Alisha zu veröffentlichen. Es gibt so viele Kleinigkeiten, worauf man achtet und ich habe alles x mal umformatieren müssen, damit ich den Buchpreis so günstig wie möglich halten konnte. Damit alle Sternenkindeltern,  die Chance haben, sich überhaupt ein Buch leisten zu können. Mein Buch soll Hoffnung wecken. Die Hoffnung auf ein gesundes Kind für die trauernden Eltern. Damit man nicht aufgibt.

Ich schreibe dies, weil jemand zu der interessanten Meinung kam, dass ich Geld mit dem Verlust meiner Kinder machen möchte und ich aufmerksamkeitssüchtig bin. Wieso? Weil ich einen Blog führe? Weil ich mal im Fernsehen mit meiner Geschichte war? Weil ich meiner Trauer öffentlich Ausdruck verleihe? Weil ich für die Verschönerung des Sternenkindergrabes gekämpft habe? Weil ich ein Buch für mein Sternenkind veröffentlicht habe? Muss ich mir vorschreiben lassen, wie ich zu trauern habe? 

Den kleinen "Verdienst", den ich damalig aus meinen Verkäufen bei Dawanda bezüglich Sternenkinderinnerungen (Sterne, Herzen aus Gips) hatte, nutzte ich, um eine Edelrostkugel für das Sternenkindergrab entwerfen und herstellen zu lassen.
Für das Sternenkindergrab in Frankfurt soll auf meine Anregung hin, nach wie vor, ein Spendenkonto eingerichtet werden. Und nun darf geratet werden, wo meine "Einkünfte" hinwandern würden? Bis dies nicht erfolgt ist, gibt es etwas ganz tolles in Frankfurt. Eine wunderschöne Aktion, von der ich noch gesondert berichten werde.
Also liebe Kritiker, manchmal sollte man versuchen, hinter eine Fassade zu blicken. Sachliche Kritik bringt einen voran, man achtet auf bestimmte Punkte genauer und ich bin hierfür dankbar. Aber bei jeglicher Kritik, kann und sollte man auf seine Ausdruckswahl achten. Wenn man mich doof findet, ist es okay. Aber mir mitzuteilen, dass ich keine Schule besucht habe usw., geht für mein Empfinden unter die Gürtellinie. Solche Sprüche sind nur Beleidigungen, keine Kritik. Aus einer Kritik kann man lernen. Aus einer Beleidigung nicht. Man kann alles besser machen, aber deshalb muß man nicht alles schlecht machen.


Ein Familienblog oder ein Blog über ein Sternenkind sind schwierige Bereiche zum Schreiben. Von Anfang an habe ich Kritik erfahren, aber auch viel Lob, Tipps und Erfahrungsberichte erhalten. Nicht jeder kann und wird mich in meinem Leben gut finden.. Doch ich weiß, dass ich für meine Kinder, sowohl im Himmel, als auch auf Erden, das Bestmögliche zu tun versuche. Ich bin eine tolle Mama, so wie ich bin.

Und zum Abschluss meinen Lieblingsspruch heute Abend: 
Um Kritik zu vermeiden: Tu nichts, sag nichts, sei nichts.-Hubbard, Elbert 

1 Kommentar:

  1. Alles Liebe für Deinen Krankenhausaufenthalt

    Herzlichst Christ

    AntwortenLöschen