Dienstag, 21. Januar 2014

Meine Leyla ist auf der Welt - Mein Geburtsbericht (Wunschkaiserschnitt)



Endlich finde ich die Zeit meinen Geburtsbericht fertig zu schreiben. Ich habe in meiner Schwangerschaft schon liebend gerne Geburtsberichte gelesen und ich finde es immer wieder einmalig und wunderschön. Nun gibt es unsere Geschichte zu lesen: 

Gestern am 30.12.2013 kam unsere Leyla zur Welt. Mit 2760 Gramm und 50 cm stellte sie gleich jedem ihre laute Stimme vor :). Aber ich erzähle euch unseren besonderen Tag von Anfang an. Es war ein scheinbar normaler Montag. Ich träumte viel Mist. Ich träumte davon, dass meine Tiere hunger hätten und so Sachen. Also eigentlich nichts dramatisches und dennoch war ich wach und konnte sodann ab 3 Uhr nicht mehr einschlafen. Ich hatte wieder einmal leichte Wehen im Rücken, aber nichts wildes. Um ca. 5 Uhr schaute ich zuletzt auf mein Handy und schlief tatsächlich noch einmal ein. Ich hatte Kopfschmerzen und nahm mir vor mich an diesem Tag für ein Mittagsschlaf hinlegen zu wollen. Um 6.15 Uhr klingelte mein Wecker. Auch wenn ich dringend aufs Klo musste, stellte ich ihn auf 6.30 Uhr weiter. Um 6.30 Uhr stand ich dann aber wirklich auf. Denn wir sollten pünktlich um 8 Uhr im Klinikum zum CTG, Ultraschall und dem Gespräch über die Anästhesie für den Kaiserschnitt sein. Nach meinem Klobesuch putzte ich mir die Zähne und wunderte mich stark über das was meine Beine entlang lief. Ich stellte mich unter die Dusche, weil ich ja frisch im Klinikum eintreffen wollte. Ich stellte das Wasser ab, aber es lief scheinbar weiter entlang meiner Beine. Mir wurde klar, dass ich einen Blasensprung haben müsste. Ich nahm einen pH Testhandschuh, welche ich mir damalig beim Verdacht von Fruchtwasserverlust kaufte und innerhalb weniger Sekunden färbte sich das Blättchen schwarz, was für einen sehr schlechten pH Wert oder Fruchtwasserverlust sprach. Ich lachte und meine Katzen schauten mich verwirrt an. Dann sprang ich freudig ins Schlafzimmer zu meinem Freund, welcher natürlich sofort hellwach war und sagte "wir fahren gleich ins Krankenhaus, weil unser Kind heute auf die Welt kommt. Die Fruchtblase ist geplatzt oder hat einen Riss oder sonstwas". Geschwind machte sich mein Freund fertig, während ich noch die Spieluhr von Leyla und einen Föhn in die Kliniktasche packte. Zur Verwunderung meines Liebsten bestand ich darauf noch meine Fußnägel zu lackieren mit der Bemerkung, dass meine Nägel bei der Geburt unserer Tochter hübsch sein müssen. Den Nagellack auf meinen Fingernägeln entfernte ich für den Anästhesisten. Dann könnten sie einfacher arbeiten.
Ich knuddelte nochmals mit den Katzen, verabschiedete mich und wir fuhren los.

 

Im Auto wiederholte ich immer wieder, dass ich hoffe mich nicht zu irren und mich mit einer womöglichen falschen Annahme eines Blasensprungs zu blamieren. Der werdende Papa kaufte sich nochmals ein Energy Drink und ein Brötchen. Ich wollte fürs Erste nichts. Im Kreißsaal schloss man mich ans CTG. Kaum sichtbare Wehen - die spürte ich wieder hauptsächlich im Rücken. Die Hebamme versuchte Leyla zu wecken und ließ mich, zum Leid von uns werdenden ungeduldigen Eltern, noch eine ganze Weile am Gerät. Dann machte sie mich ab und ich wunderte mich über ihre Op-Kleidung. Dann erklärte sie, dass noch ein Notkaiserschnitt anstünde und die Ärztin mich in einer Stunde untersuchen könne, ob ich einen Blasensprung habe oder nicht. Ich könne im Zimmer warten oder im Haus umher laufen. Ich entfernte das Ultraschallgel vom Bauch und schwubs war meine Hose ziemlich nass vom Fruchtwasser. Ich bat um eine neue Binde und sodann ging plötzlich alles recht flott, weil sich die Hebamme meines Blasensprungs sehr sicher wurde. Da wir aber noch etaws Zeit haben würden, packte ich meinen Schatz und wir liefen nochmals im Krankenhaus umher. Meine Hose war zwar nass und das sah sicherlich nicht gerade toll aus - aber ich war in so freudiger Erwartung, dass mir egal war, was wohl andere darüber denken würden. Ich setzte mich mit meinem Schatz auf die Bänke im Eingangsbereich und aß noch ein Käsebrötchen, weil ich hungrig war und zuvor nichts gefrühstückt hatte. Die Anästhesistin war hierüber später nicht so begeistert. Gemütlich begaben wir uns sodann wieder zum Kreißsaal. Ich suchte noch die Toilette auf und sodann drückte ich meinem Schatz mein Handy in die Hand, damit er noch ein letztes Bild von meinem großen Babybauch macht. Als ich nach der Geburt das Bild genauer betrachtete, fiel mir auf, wie doof eigentlich diese Aufnahme aussieht. Im Hintergrund sieht man ein Wandbild mit einem Storch, welcher ein Baby im Tuch gewickelt mit dem Schnabel festhält. Ich habe mich so davor gestellt, dass es aussieht, als würden Babybeine aus meinem Bauch schauen :).



Wir sollten im Wartebereich noch einen Moment Platz nehmen. Nach kurzer Zeit kam die Ärztin, welche uns wohl anscheinend während meines Käsebrötchen-Essens suchte. Ich setzte mich auf den allbekannten Untersuchungsstuhl und der Muttermund wurde abgetastet. Die Ärztin konnte nicht glauben, dass ich keine starken Wehen habe, da ich schon kurz vor der Geburt stände. Ich sagte ihr, dass ich genau weiß wie die Schmerzen vor einer Geburt sind und das jetzt noch gar nichts ist. Über mein Käsebrötchen war sie nicht erfreut, sagte aber nicht, weshalb dies nicht gut sei und ich fragte auch nicht weiter nach. Dies erfuhr ich dann später durch die Anästhesistin.

Da ich weiterhin bei meinem Kaiserschnitt-Wunsch blieb, wurde dann alles ganz schnell gehandhabt. Ich bekam meine Op-Kleidung und natürlich sexy Thrombosestrümpfe und sollte mich umziehen. Mir wurde ein Zugang gelegt und vorsorglich Antibiotika verabreicht. Mein Schatz ging nochmals eine Zigarette rauchen und währenddessen wurde auch seine Op Kleidung auf die Fensterbank gelegt. Als ich seinen Op Overall sah, wurde mir es dann mulmig zumute bzw. dann begann erst meine Nervosität und mir wurde bewusst, dass meine hübsche Maus wirklich sogleich zur Welt kommen würde. Die ganze Zeit zuvor war ich noch so entspannt gewesen und dann wusste ich: ich bringe gleich meine Tochter zur Welt. Als mein Schatz vom Rauchen wiederkam, zeigte ich auf seine Op-Kleidung und sagte, er solle diese laut der Hebamme sogleich anziehen. Während ich das sagte, fing ich schon das Heulen an. Er setzte sich zu mir und fragte was los sei. Ich sprach zu ihm, dass ich so langsam nervös sei und einfach nicht fassen könne, dass gleich unsere Tochter zur Welt kommt.
Die Anästhesistin kam hereingeschneit und klärte mich über die Risiken und Nebenwirkungen der Spinalanästhesie auf. Ich wollte auf jeden Fall bei dem Kaiserschnitt bei vollem Bewusstsein sein. Als sie mich nach der Zeit fragte, wann ich zuletzt getrunken und gegessen habe und ihr "vor etwa einer Stunde" mitteilte, sah man ihre "Freude" an. Sie war aber total lässig drauf und scherzte nur "Na dann haben wir bei der Op sodann einen schönen unverdauten Anblick ihres Käsebrötchens". Sie meinte noch, dass es sein könne, dass ich dieses wieder erbechen werde und für den Falle, dass es zu einem Notkaiserschnitt kommen müsse, müsste sie genau darauf achten, dass ich mich nicht erbreche, weil das Essen in die Luftröhre gelangen könnte. Ich hoffe dies richtig zu wiedergeben ;). Ich war gedanklich sowieso nur noch bei der Geburt, dass mir an für sich das ganze Gequatsche absolut egal war.
Die Ärztin kam auch nochmals und klärte mich über den Kaiserschnitt-Eingriff auf. Wo der Schnitt gesetzt werden würde, wie der Eingriff an sich abläuft und im Anschluss ging es für mich direkt los. Auf dem Krankenhausbett sitzend wurde ich in den OP geschoben. Mein Freund blieb im Zimmer zurück und ihm wurde erklärt, dass er sofort geholt wird, sobald meine Narkose wirkt und dann würde er bei mir sein dürfen. Ich rief ihm noch ein "Ich liebe dich" zu als man mich aus dem Kreißsaalzimmer hinaus transportierte. Der Op war groß und so wie ich aus Filmen kannte, weiß und steril. Also nichts besonderes. Im Op Saal waren für mich erstaunlich viele Leute. Ein paar Krankenschwestern, eine Hebamme, die Anästhesistin, eine Ärztin, ein Arzt und nur Gott weiß, wer der Rest noch alles war. Ich war definitiv nicht allein :D. Der Arzt war mir sofort sympathisch. Er stellte sich vor (habe den Namen der ganzen Ärzte und Schwestern trotzdem allesamt vergessen) und fing sofort Smalltalk an. Er fragte z.B. nach der Bedeutung meines Tattoos (Musiknoten) hinter meinem rechten Ohr. Ich musste mich auf den Op-Tisch setzen und mein Rücken wurde von der Anästhesistin nach der richtigen Einstichstelle für die Spinalanästhesie abgetastet. Mein Rücken wurde desinfiziert und mehrfach mit Alkohohl eingerieben. Ich wusste der Arzt versuchte mich mit seinem Smalltalk von dem Prozedere abzulenken und ließ mich komplett darauf ein, da ich auch nicht unbedingt auf den Einstich stumm warten wollte. Als ein Moment Stille war, überlegte ich schnell wie wir weiter im Gespräch bleiben könnten und diskutierte mit dem Arzt über seine Op-Schuhe. Die Op-Kleidung war von allen grün, nur die Op-Schuhe waren gelb. Er meinte nur, dass die Kreißsaal-Schuhe eben gelb seien. Ich schlug dann vor, dass man doch auch pinke Schuhe tragen könnte und mir dies besonders gefallen würde. Die Anästhesistin lachte und sagte, dass sie sodann hier nicht mehr arbeiten könne. Nach einer kleinen Vorwarnung, stach die Narkosefrau (ist doch mal ein anderes schöner Spitzname ;)) durch meinen Rücken und ich hatte ehrlich etwas Bedenken wegen des Schmerzes bei solch einem Einstich. Im Internet hatte ich zuvor so viele Kruselgeschichten gelesen. Da wurden die Frauen dann teilweise fast zerstochen und so weiter. Ich weiß nicht warum - aber ich spürte überhaupt nichts von Schmerzen. Ich bekam nur ein warmes Gefühl mit, welches vom Rücken zu meinen Beinen hinunter wanderte. Mein rechtes Bein fing dann ab und an leicht mit dem Zucken an. Das war ein seltsames Gefühl, aber eben nicht schmerzhaft. Dann sollte ich mich hinlegen und so langsam fing die Wirkung der Narkose an. Die Narkosefrau sprühte minütlich auf meine Beine und meinen Bauch um die Wirkung zu überprüfen. Ich spürte die Kälte. Irgendwann sprühte sie erneut und fragte "Und jetzt?". Ich lachte nur und fragte, ob ich denn jetzt was spüren müsse. Die Antwort langte ihr und so wusste sie und auch ich, dass die Narkose sitzt. Wir warteten sodann noch einen kleinen Moment bis die Narkose auch noch ein Stückchen weiter nach oben wanderte und dafür wurde das Kopfteil des Op-Tisches etwas nach unten gefahren. Ich spürte sodann langsam meine Arme und Finger taub werden und sagte dies der Narkosefrau, weil sie mir zuvor im Vorgespräch erklärte, dass ich bis zum Brustkorb taub sein werde. Schnell wurde dann das Kopfteil wieder nach oben gefahren und ich spürte langsam wieder das Gefühl in meinen Armen und Händen. Teilweise kam es mir aber auch vor, als würde die Narkose (weil sie so weit nach oben stieg) auch mein Köpfchen etwas benebeln. Ich wurde etwas müde, aber dies ließ auch nach wenigen Minuten wieder komplett nach.

Dann aus dem Nichts heraus, saß auch plötzlich an meiner linken Kopfseite mein Schatz und hielt meine Hand. Es war schön ihn wieder bei mir zu haben und mit ihm gemeinsam diesen Moment erleben zu dürfen. Ich quatschte ein wenig mit meinem Schatz über die Schuhe der Ärzte und das Setzen der Spinalanästhesie und dann hörte ich nur noch "12:39 Uhr - sie ist da". Im ersten Moment hörte ich nichts und war total verwundert. Auch mein Freund strahlte und sagte "sie ist da" und ich dachte mir nur "Häh? - Ich höre gar kein Schreien." Und wenige Sekunden nach diesem Gedanken, hörte ich sie. Meine kleine Tochter schrie zum ersten Mal in ihrem Leben. Ich konnte nur noch heulen und heulen und heulen. Sofort wurde links von uns Leyla gebracht und uns gezeigt. Sie sah im ersten Moment so groß aus, dass ich einfach nicht fassen konnte, dass dieses Menschlein in meinem Körper - in meinem Bauch 9 Monate steckte. Leyla war leicht blau im Gesicht und in weißen Handtüchern eingewickelt und sie schrie und schrie als sie uns gezeigt wurde. Dann wurde sie von der Hebamme in den Nebenraum gebracht und von der Kinderärztin untersucht. Ich hörte Leyla nur noch schreien, selbst als sich die Türen hinter der Ärztin und Hebamme schlossen. Ich heulte einfach weiter. Ich war einfach nur glücklich und wiederholte immer wieder "Endlich habe ich mein gesundes Kind, endlich habe ich mein gesundes Kind". Ich heulte und heulte und heulte. Mein Freund, der frisch gebackene Papa, strahlte nur noch über beide Ohren. Er sah vom Moment des Anblicks unserer Kleinen wie frisch verliebt aus. Total süß! Ich fragte meinen Schatz immer wieder, ob es auch wirklich ein Mädchen ist :D. Ich hatte bis zum Schluss immer die Angst, dass wir plötzlich die Überraschung hätten und es wäre doch ein Junge. An für sich, hätte ich daran auch  nichts schlimmes gefunden - nur hätten wir sodann im Kreißsaal nochmals über Jungennamen rätseln müssen. Wenige Tage vor der Geburt überlegte ich mir, wenn es doch ein Junge werden würde, vielleicht das kleine Menschlein Jaden anstellte von Bryan zu nennen. Aber zum Glück mussten wir uns hierüber nicht den Kopf zerbrechen.

Dann wurde mein Freund ins Nebenzimmer geholt um beim ersten Baden und so weiter dabei sein zu dürfen. Ich wurde während all dieser unbeschreiblichen Momente zugenäht. Davon bekam ich an für sich nichts mit, weil ich wie im Glücksrausch war. Immer wieder kam einer der vielen Menschen im Op Saal um das grüne Tuch herum und beglückwünschte mich. Nach wenigen Minuten kam mein Freund mit unserer Tochter auf dem Arm zu mir und setzte sich wieder an meine linke Kopfseite. Ich streichelte Leylas Wange und dann sagte ich zu meinem Schatz, dass er bitte Leyla etwas zur Seite nehmen soll, weil ich glaube brechen zu müssen. Ich sagte noch der Anästhesistin Bescheid, aber bevor sie reagieren konnte, machte sich mein Käsebrötchen wieder ins Freie :D. Das Ganze war für mich überhaupt nicht schlimm, weil ich das noch gut von Alishas Geburt kannte. Da hatte ich mich mehrfach - ich glaube es waren an die fünf Mal - übergeben musste. Was macht da im Vergleich einmal aus? Mit Leyla im Arm und wieder in meinem Krankenhausbett wurden wir in das Kreißsaal-Zimmer gefahren, in welchem wir uns bereits vor der Geburt befanden. Ab diesem Moment war Leyla rund um die Uhr bei mir und es war unglaublich. Ich betrachtete sie die ganze Zeit und war so hin und weg. Sie hatte schon so viele dunkle braune Haare auf dem Kopf. So war dies auch bei mir als Baby gewesen. Sie öffnete schon dauernd ihre Augen und beobachtete uns. Darüber war ich so erstaunt, denn ich hatte immer gedacht, dass Babys erst viel später ihre Augen öffnen.

Die erste Nacht mit Leyla war nicht einfach. Ich war im Zimmer mit einer weiteren Frau, welche per Kaiserschnitt entbunden hat. Diese sprach aber nichts. Vermutlich weil sie nur wenig deutsch konnte. Leyla weinte viel und ich wusste überhaupt nicht was ich machen soll. Was welches Weinen bedeute und stellte mir fragen wie "Wie oft trinken Babys? Woran merke ich, dass sie in die Windel gemacht hat? Weshalb schreien Babys außer vor hunger oder dass die Windel voll ist?" Mit diesen Fragen war ich schon recht stark allein gelassen. Als sie das erste Mal auf dem Zimmer schrie - etwa drei Stunden nach der Geburt - saßen mein Freund und ich da und uns standen die Fragezeichen ins Gesicht geschrieben. Ich sagte dann meinem Schatz, dass er vielleicht mal fragen solle, ob die Kleine hunger haben könnte und wir bekamen sodann das erste Fläschchen für unsere Kleine. Dass ich nicht stillen wollte, wurde überhaupt nicht als dramatisch angesehen und ich musste mich vor niemanden rechtfertigen oder etwas dergleichen. Davor hatte ich anfangs Bedenken, dass ich vielleicht eine Art Stellungnahme abgeben müsste, warum ich mein Kind nicht anlegen möchte, aber es fand nichts dergleichen statt. Nach einer Nacht voller Schreien und wenig Schlaf konnte ich sodann schon recht gut einschätzen was meiner Maus fehlte und dies besserte sich Tag für Tag enorm. Und nun einige Wochen nach der Geburt, kenne ich meine Leyla schon richtig gut.

Bezüglich der Schmerzen nach dem Kaiserschnitt, hatte ich keine nennenswerten Probleme. Etwa sechs Stunden nach dem Kaiserschnitt stand ich zum ersten Mal alleine auf den Beinen. Während meine Beine nach dem Eingriff immer mehr Gefühl bekamen, fing ich das "Training" mit leichten Kreisbewegungen der Füße an. Mir war es wichtig, schnell auf den Beinen zu stehen, damit ich mich alleine um meine Tochter kümmern könne. Schmerzmittel nahm ich 400er Ibuprofen, sobald ich ein leichtes Ziehen spürte. Es war ein Tipp meiner Hebamme gewesen. Ich sollte einfach etwas Ibuprofen in meine Kliniktasche einpacken um nicht auf das Personal und Schmerzmittel vom Krankenhaus angewiesen zu sein. Die Ibus reichten völlig aus und so fühlte ich mich rund um die Uhr quietschlebendig. Auch in der ersten Nacht stand ich immer wieder auf und lief herum. Am nächsten Morgen wurde mein Katheter entfernt und ich sollte nochmals laufen üben. Als ich dann sagte, dass ich schon die ganze Nacht herumgelaufen sei, waren die Krankenschwestern sehr erstaunt. Es konnte niemand so recht glauben, dass ich so fit auf den Beinen war. Zur Visite kam die Ärztin, welche mich vor der Geburt untersuchte und als sie mich im Schneidersitz sitzend auf dem Bett mit der Kleinen im Arm sah, sagte sie auch "Mensch Frau Martin, Sie erstaunen mich immer wieder. Sie scheinen sehr schmerzresistent zu sein. So sitzen manche nach mehreren Wochen nach dem Kaiserschnitt noch nicht". Ich fühlte mich einfach gut. Vielleicht ist dies auch mein starker Wille, der mich kämpfen ließ, dass ich schnell wieder fit sein muss. Am dritten Kliniktag packte ich Leyla schon in mein Tragetuch und lief mit ihr im Krankenhaus herum und am fünften Kliniktag wurde ich entlassen. Nun drei Wochen nach meinem Wunschkaiserschnitt habe ich weiterhin keine Probleme mit der Narbe. Mein Kugelbauch hat sich soweit in Luft aufgelöst. Vor der Geburt wog ich zuletzt 58,5 kg. 12 Kilo mehr als vor der Schwangerschaft. Nun bin ich wieder unter 50 Kilo und sehe an für sich wie früher aus. Die Haut am Bauch muss sich noch etwas zurückbilden, aber das wird täglich besser. Ich creme meinen Bauch fleißig ein und die Narbe pflege ich mit Narbenöl, damit sie schön elastisch bleibt. Meinen Bauch zu massieren, fing ich direkt nach dem Kaiserschnitt mit dem Ziel an, dass dadurch das Bindegewebe gestärkt wird und das Gefühl des Bauches wieder wie früher zurückkommt. Ich habe direkt nach dem Kaiserschnitt überall Gefühl im Bauch gehabt. Nur Anfangs war es etwas anders als vorher. Fühlte sich gedämpfter, wie bei einer leichten Zahnarztnarkose an. Schon nach diesen wenigen Wochen nach dem Eingriff habe ich ein ganz normales Gefühl wie eh und je im Bauch zurück. Die Kaiserschnittnarbe ist sehr unscheinbar und wurde ganz toll gemacht. Es wurden selbstauflösende Fäden verwendet. Ich bin gespannt wie es in ein paar Monaten mit der Narbe aussieht. Ob man da überhaupt irgendwas großartiges von sieht? Sie ist auf jeden Fall so tief sitzend (Bikinizone), dass niemand außer einem selbst und der Partner die Narbe je sehen wird.

So das war mein ewig langer Geburtsbericht und die bisherigen Resultate nach meinem Wunschkaiserschnitt. Ich bin wahnsinnig glücklich darüber, dass ich diesen Weg gegangen bin. Es war für mich die schönste Geburt wie ich sie mir je hätte vorstellen können. Der definitiv schönste Moment in meinem Leben. Meiner Maus und mir geht es blendend. Wir sind endlich eine kleine richtige Familie mit wundervollen Sternenkindern im Himmel und einer gesunden kleinen Power-Tochter an der Hand, die wir über alles lieben. Ich bin glücklich und frisch verliebt in meine kleine Tochter Leyla Farina.

3 Kommentare:

  1. Wunderschöner Bericht und Glückwunsch zum Töchterchen!
    Ich hatte auch zwei Wunschkaiserschnitte und habe viele Momente nachfühlen können... Wundervolle Erlebnisse!

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  2. Hatte Pipi in den Augen :-) so schön geschrieben! Hatte einen Not-Ks und einen geplanten aber ungewollten Ks. War beim zweiten auch so schnell fit wie du und hatte dann später arge Probleme mit der Narbe. Viel Spaß mit deiner kleinen Maus ;-)

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  3. Ich hab echt geheult bei dem Geburtsbericht! Super toll beschrieben :) ich freue mich auch schon so sehr suf mein Kind und meinen Wunschkaiserschnitt.
    Dein Bericht zeigt mir, dass es auch auf die Einstellung zum Kaiserschnitt ankommt wie gut man ihn wegsteckt.
    Klar ist ein Notkaiserschnitt für eine Frau die spontan entbinden wollte der reinste Horror!

    Viel Spass, Glück und Liebe wünsch ich euch Dreien weiterhin!!

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