Montag, 7. April 2014

14. Lebenswoche und die Zähnchen (14 Wochen alt)



Sie kommen zwar noch nicht und sind auch nicht da, doch seit gestern schreit Leyla unendlich viel und lässt sich nicht beruhigen. Alles was sonst half: Föhn, Staubsauger, Babytrage.. Nichts hilft im Moment. Gestern schrie sie sich innerhalb 2-3 Minuten so in Rage (sie ist ja immer gleich auf 100), dass sie gar nichts mehr von Außen wahrnahm. Sie hatte einen knallroten Kopf und bekam durch das viele Schreien kaum Luft mehr. Ich packte sie schnell und zog ihr die Kleidung aus.. Komisch auf welche Ideen Mamas in so einer Situation kommen. Ich hatte gar nicht darüber nachgedacht, sondern einfach gemacht was mir mein Gefühl sagte und sodann hörte das Schreien auf. Sie schaute mich ganz verwundert an. So in dem Stil "Warum hast du mich denn jetzt ausgezogen? Was ist das für eine Logik Mama?". Und doch war sie durch diese völlig neu geschaffene Situation so überrascht, dass sie einige Minuten still war und sich beruhigte. Der Tag schlängelte sich so durch und ich war glücklich als die Maus sodann friedlich in die Nacht einschlief. 

Heute war es genauso. Wieder sehr viel Schreien. Sobald ich mich nur zum Tisch drehte um die Wasserflasche zu nehmen und einen Schluck zu trinken, ging das Schreien los. Mir kommt es so vor, als dürfte ich nichts außer sie anschauen. Kein Essen kochen, kein Putzen, selbst um eine Instrumental-Version eines Liedes für sie am Laptop herauszusuchen um ihr sodann etwas vorzusingen.. Alles verboten ;). 
Heute Mittag rief ich meinen fleißigen Mann an, dass er noch zum dm fahren und einen Beißring kaufen solle. Wieso? Ich konnte es mir selbst kaum erklären. Leyla sabberte heute extrem viel und war drauf und dran ihre komplette Hand im Mund zu verschlingen. Deshalb glaubte ich, dass sie vielleicht Probleme mit den Zähnchen habe und deshalb wollte ich einfach einen Beißring. Er kühlt jetzt im Kühlschrank und morgen wird er ausgiebig getestet werden. Ich hoffe das verschafft etwas Linderung. Auch gab ich ihr Globulis, welche ich vor wenigen Wochen provisorisch in einer Online-Apotheke für den Fall der Fälle bestellt hatte. Es sind Osanit Globulis. Ob sie helfen, werde ich vermutlich in den nächsten Tagen sehen. Die Osanit Globulis sind ua für Zahnungsbeschwerden. Ich habe ihr vorhind 8 Kügelchen gegeben und anschließend schlief sie ruckizucki ein. Aber es kann auch nur ein Zufall gewesen sein ;). So geschrieen wie heute und gestern hat sie nicht einmal zu ihrer Schrei-Blütezeit ganz am Anfang. Sie tat mir heute dermaßen Leid, dass ich sie zum Schluss küssend durch die Wohnung trug, sanft mit ihr Sprach und doch auch bei mir ganz viele Tränchen voller Mitgefühl flossen. Ach sie tat mir so Leid.

Gerade ist sie in meinem Schoß eingeschlafen. Ich checke meine E-Mails mit dem Handy und sehe einen Newsletter zur 14. Lebenswoche von Leyla. Und dieser zeigte mir, dass ich absolut richtig auf mein Mama-Gefühl gehört habe und sie Schmerzen wegen den Zähnchen haben wird. Und zwar drücken sich nun die Zahnwurzeln in den Kiefer und manche Babys würden hierauf besonders empfindlich reagieren, anderen würde man gar nichts anmerken. Ich hätte nie geglaubt, dass man schon mit drei Monaten erste "Zahnprobleme" haben kann. Ich hoffe sie hat es schnell gepackt! Meine Aufgabe ist nun, ganz viel kuscheln und zeigen, dass ich für sie da bin und wir auch das meistern.

Unser Termin im Helmtherapiezentrum


Ganz gespannt machten wir uns heute Morgen auf den Weg um eine Entscheidung zu erfahren, ob Leyla einen Babyhelm wegen ihrem schiefen Köpfchen benötigen würde oder nicht. Ich fragte mich, ob ich vielleicht übertreiben würde und es gar nicht so schlimm sei. Dort angekommen sahen wir einen Jungen mit 8 Monaten und ein Mädchen mit 12 Monaten mit je einem Babyhelm. Der Junge hatte kleine Rennautos auf dem Helm und das Mädchen zuckersüße Herzen in Regenbogenfarben. Beide sahen richtig klasse aus! In einem Regal waren verschiedene Muster ausgestellt, wie der Helm für das Kind von den Farben her gestaltet werden kann. Und ich dachte, ich müsste ihn anmalen ;). Umso besser, dass hierauf Wert gelegt wird, dass die Helme für die Kleinsten farbenfroh und kindgerecht gestaltet sind. Am Besten hat mir ein rosa Helm mit Käfern gefallen. Aber auch die anderen Muster werden sodann eine solche Motiventscheidung schwer machen. Leyla bekam bei der Untersuchung von dem netten Mann ein weißes Mützchen an. Wir legten sie sodann flach in ein Gerät. Es sah etwas wie ein Scanner aus und war es in diesem Sinn auch. Die Seitenwände waren schön bunt, oben war es offen. Das ganze Liegen und Scannen dauerte nicht länger als 20 Sekunden. Ein Computer berechnete sodann ihren Kopf. Der Mann erklärte uns die Ergebnisse des 3 D Scanners. Bis zu 0,5 cm Unterschied bezüglich der Asymmetrie der beiden Kopfhälften sei normal und habe fast jedes Kind. Ganz einfach durch die empfohlene Rückenlage. Bis zu 1 cm könnte man noch sehr gut mit Krankengymnastik oder Osteopathie behandeln. Ab 1,1 cm bis 1,5 wird es schon schwerer und manchmal hilft letztendlich nur noch der Babyhelm. Ab 1,6 ist es schon eine starke Kopfverformung, welche sich auch anhand von unterschiedlichen Höhen der Ohren und den verschieden ausgeprägten Gesichtshelfen mit Motorikeinschränkungen bemerkbar macht. Hier sei meist der Babyhelm die letzte Möglichkeit um wirklich die Kopfverformung wieder in eine normale Position zu bringen. Leyla hat eine Kopfasymmetrie von 2,1 cm und somit eine so starke Verformung, welche ohne den Babyhelm immer ein schiefes Köpchen nach sich ziehen würde. Für uns steht fest, dass wir den Babyhelm möchten. Man versucht alles um seinem Kind zu helfen und ich möchte später einmal nicht verantwortlich dafür sein, wenn meine Tochter Probleme wegen der starken Kopfverformung haben würde. Wir sind nun so verblieben, dass unser neuer Kinderarzt ein Rezept ausstellen soll. Sofern er dies nicht tun würde, erhalten wir Kontaktdaten von Spezialisten, welche auf jeden Fall dieses Rezept ausstellen. Sodann würde das Helmtherapiezentrum mit der Krankenkasse die Kostenfrage klären. In 6 Wochen haben wir den nächsten Termin und bis dahin wäre alles soweit geklärt, dass der Helm für Leyla hergestellt werden kann. Vor dem 4. Lebensmonat fängt man mit der Helmtherapie nicht an. Danach soll man sich so schnell wie möglich darum kümmern, weil sich nur im ersten Lebensjahr die Kopfform aufgrund der noch nicht festen Schädelknochen innerhalb weniger Wochen komplett normalisieren kann. Manche Eltern fuhren allerdings Monate oder sogar Jahre Kämpfe mit der Krankenkasse bezüglich der Kosten. Es ist natürlich viel Geld und wir hoffen unsere Kasse unterstützt uns auch ein wenig, aber selbst wenn nicht, werden wir den Babyhelm für unsere Tochter erstellen lassen. 

Nächste Woche steht die U4 an - ich bin auf unseren neuen Kinderarzt und Leylas aktuelles Gewicht und ihre Größe gespannt! 

Also ihr Lieben, wenn ihr in die 14. Lebenswoche kommt - es ist nicht nur ein Schub, falls euer Kind unruhig ist oder so viel schreit wie meine Kleine - das sind die Zähnchen, die sich auf das Wachstum in wenigen Monaten vorbereiten. Laut meiner Tabelle wäre aber nun auch der erste richtig lange Schub, welcher sich bis zu 5 Wochen ziehen könnte. Danach könnte das Baby noch einiges mehr :). Das muss man im Blick haben und sich schon einmal vorfreuen :)! Und wenn ihr mal ein Baby mit einem bunten Helm seht, wisst ihr, was dahinter steckt ;)!

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