Donnerstag, 10. April 2014

Die Gefahr des Plötzlichen Kindstods (14 Wochen+3 Tage alt)



Mein Herz blieb letzte Nacht stehen. Wie jede Nacht versuchte Leyla zu mir zu robben. Dieses Mal drehte sie sich auf den Bauch und das Gesicht steckte in der Matratze. Sie kam nicht mehr herum. Schaffte es nicht sich im Schlaf auf den Rücken oder die Seite zu drehen. Ich weiß nicht warum ich wach wurde. Leyla schrie nicht. Sie zappelte nur leicht mit Armen und Beinen während ihr Kopf in der Matratze steckte. Als ich es bemerkte , drehte ich sie blitzschnell um. Sie fing an zu schreien und ich nahm sie in den Arm, dann schlief sie wieder ein und diese Nacht ließ ich sie auch nicht mehr los.

Der Plötzliche Kindstod, überraschend und unvorhersehbar. Für die Eltern das Schlimmste was passieren kann. Machtlos und völlig schockiert wird man zumeist in der Nacht bzw dem Morgen danach überrascht. Die Ursachen sind oft unklar. Man kann oftmals nur Vermutungen anstellen. Manche Eltern müssen sich gefallen lassen, sie hätten vermutlich ihr Kind getötet. Furchtbar, wenn Eltern ihr Kind verlieren und sie sodann noch Vorwürfe, falsche Ratschläge oder eine Fehlersuche, welche fehl am Platz sind, erfolgen. 

Der Plötzliche Kindstod ist keine Krankheit, es ist einfach eine Benennung für ein schreckliches Ereignis, wenn ein scheinbar gesundes Baby unter einem Jahr, in manchen Fällen auch darüber hinaus, ohne ersichtlichen Grund im Schlaf das Atmen aufhört. Es ist die häufigste Todesursachen bei Babys. Durch Ratschläge, Aufklärungen der Eltern wurden die Todesfälle in den letzten 20 Jahren um ein Drittel gesenkt, doch auch 300 Fälle allein in Deutschland pro Jahr sind weiterhin 300 Fälle zu viel. Zumeist tritt der Plötzliche Kindstod zwischen dem dritten und vierten Lebensmonat auf, 90 % der Fälle finden in den ersten 6 Monaten statt. 

Es wird weltweit nach den Gründen des Plötzlichen Kindstod geforscht. Es hängen wohl meist mehrere Punkte zusammen und führen zu dem stummen Tod. Ein paar Punkte führe ich hier auf:

- das Baby kann die Atmung und den Blutdruck noch nicht gut selbst regulieren
- es liegen manchmal Defekte im Gehirn vor und diese können zu Atemaussetzern oder der einem Ausfall der Blutdruckregulierung führen
- jeder Mensch hat einen sinkenden Blutdruck im Schlaf. Manche Kinder verkraften den starken Abfall des Blutdrucks nicht
- das Baby schläft auf den Bauch bzw. dem Gesicht nach unten, z.B. in die Matratze gesteckt. Es kann sich zwischen Matratze und Gesicht des Babys Kohlendioxid bilden und sie atmen das gefährliche Gift ein. Manche Kinder wachen auf, wenn der Wert im Blut zu hoch steigt, aber nicht jedes Kind erwacht hierbei aus seinem Schlaf

Tipps um die Gefahr des Plötzlichen Kindstods möglichst gering zu halten:

-Baby in Rückenlage schlafen lassen
-Keine Kuscheltiere, Bettwäsche, Schmusetücher und lose Stoffe ect ins Bett legen 
- Nestchen, Betthimmel und Co vermeiden
-ein Baby passt sich im Schlaf meist der Atmung der Mutter an (das stimmt wirklich, lausche mal der Atmung deines Kindes, wenn es auf dir oder in deiner Nähe schläft). Das Kind im ersten Lebensjahr im Elternschlafzimmer in einem separaten Bett schlafen lassen
-nicht in der Schwangerschaft rauchen und auch nach der Geburt niemanden in der Nähe des Babys rauchen lassen
-ein Baby niemals in das Bett eines Rauchers, in ein Wasserbett, einen Sitzsack oder andere weichen Untergründe ohne festen Halt legen  
-die Raum-Schlaftemperatur sollte bei 18 Grad liegen und man soll das Kind nicht zu warm einpacken um eine Überhitzung zu vermeiden. Fühltest im Nacken oder am Bauch sind immer empfehlenswert
-Stillen (sofern es drei Monate erfolgt) senkt nachweislich das Risiko
-immer wieder umstritten: das Familienbett. Manche Experten glauben somit die Gefahr zu senken, weil Baby und Mama einen leichteren Schlaf bekommen und die Mutter meist schnell Veränderungen der Atmung oder des Schlafes feststellt. Wenn man Alkohol getrunken hat, niemals das Kind zu einem ins Bett legen. Es kann aber auch ohne Alkohol passieren, dass man dem Kind im Schlaf die Decke über den Kopf zieht, deshalb eignet sich besonders gut ein Beistellbett. Das Kind liegt nah bei den Eltern und hat doch sein eigenes Reich ohne gefährliche Decken und Co. 
- ein Schnuller beim Schlafen - würde das Risiko bis zu 90 % senken. Das Kind würde sich nicht die Luftzufuhr abschneiden und die Entwicklung der Bahnen im Gehirn fördern

Unsere Maus schläft an meiner Bettseite im Beistellbett. Sie robbt bereits einige Wochen  und versucht zu mir zu kommen. Es ist praktisch, sobald ich merken, dass sie unruhiger wird, gebe ich ihr je nach Gefühl meine Hand und die schläft wieder entspannter weiter oder ich mache ihr ein Fläschchen, welches sie meist 5-15 Minuten später trinkt. So lange dauert es meist bei ihr zwischen dem Unruhig werden und wegen Hunger schreien. Im Schlaf füttern würde bei ihr, wie es manch andere machen, nichts bringen. Dann trinkt sie alle paar Minuten 10 ml. Morgens um 6 Uhr nehme ich Leyla zu mir ins Bett und lege sie neben mich. Sie fängt meist an unruhig zu werden. Anfangs stand ich dann eben so früh mit ihr auf. Irgendwann stellte ich fest, dass wenn ich sie um diese Zeit zu mir lege, schläft sie noch mindestens 1 1/2 Stunden, meist sogar 2 oder 2 1/2 Stunden. Wenn ich die Kleine zu mir lege, tue ich allerdings Kopfkissen und Bettdecke weg. Wenn Leyla ohne alles schlafen muss, muss ich es als Mama dann eben auch tun und man gewöhnt sich schnell dran. 

So Mausi ist wach und wir starten in den neuen Tag. Mal schauen was die Zähne uns heute sagen. Den Rückbildungskurs besuchen wir dann auch wieder :). 

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